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Für die Mehrkämpfer des LC Turicum hatte die Hallensaison 2022 untergeordnete Bedeutung. Hallenwettkämpfe sind zwar auf der einen Seite eine gute Standortbestimmung, aber der Stellenwert ist gegenüber den Wettkämpfen im Sommer, wo es um Qualifikationen für Grossanlässe und Titel im Zehnkampf geht eher gering. Die Bedeutung der Wettkämpfe war auch deshalb eher gering, weil die Corona-Situation die Trainingsbedingungen erschwerte. So waren wir nie zum Training in den Letzigrund gegangen und haben die ganze Wettkampfvorbereitung im Sihlhölzli absolviert, das heisst auch keine 60 m Sprint- und Hürdenläufe und keine Weitsprünge mit dem vollen Anlauf gemacht.

Fabian Amherd machte mit St. Gallen und Magglingen 2 Vorbereitungswettkämpfe auf die Hallen SM, Joel Temeng bestritt nur den Vorbereitungswettkampf in Magglingen und die 2 Wochen später datierte Mehrkampfmeisterschaft und Nik Mathys machte wegen Corona und den Prüfungen an der ETH keine Hallenwettkämpfe.

Schon am 23. Januar in St. Gallen zeigte sich, dass Fabian vor allem im Schnelligkeitsbereich noch grosse Defizite hatte. Seine Sprintzeit über 60 m  war mit 7.65 sec. sehr bescheiden. Seine Hürdenzeit von 8.77 sec war für den ersten Wettkampf ansprechend, das Kugelstossen gelang mit 12.99 m ordentlich, aber beim Stabhochsprung musste er froh sein, überhaupt mit kurzem Anlauf und weichen Stäben springen zu können (3.80m). Ein Grund dafür war, dass wir im Sihlhözli wegen der Überholung der Stabsprunganlage 5 Wochen lang nicht stabspringen konnten und Fabian schon im Training grosse Anlaufprobleme hatte.

Beim zweiten Wettkampf am. 29. Januar in Magglingen startete Fabian wieder im Hürdenlauf und konnte sich dabei gegenüber St. Gallen deutlich steigern (8.63 sec). Der Hochsprung war mit 1.90 m für den ersten Wettkampf seit dem Sommer recht gut. Der Weitsprung gelang mit 6.09 m vor allem wegen grosser Anlaufprobleme überhaupt nicht. Seine Resultate der Vorbereitungswettkämpfe waren im Hinblick auf die Hallen SM nicht ermunternd.

Joel Temeng griff in Magglingen am 29. Januar ins Wettkampfgeschehen ein. Seine Hürdenzeit von 8.33 sec war recht gut. Das Kugelstossen gelang ihm trotz dem, dass er ständig zwischen dem Weitsprung und dem Stossen hin- und herwechseln musste, auch ganz gut (13.75 m). Beim Weitsprung und beim Hochsprung musste berücksichtigt werden, dass er kurzfristig, wegen seiner Knochenhautentzündung am üblichen Sprungbein das Absprungbein wechselte. Sein Weitsprungresultat von 6.72 m konnte dementsprechend als sehr gut eingestuft werden. Der Hochsprung gelang ihm etwas weniger gut (1.74 m), vor allem weil ihm mit den neuen Sprungbein die Automatismen fehlten.

Bei den Schweizer Meisterschaften im Mehrkampf am 12./13. Februar begann Fabian seinen Wettkampf mit 7.64 sec über 60 m. Die schwache Zeit war für ihn demotivierend und zeigte uns auf, dass man ohne längere Sprintläufe in der Vorbereitung nicht zu guten Zeiten kommen kann. Auch der Weitsprung gelang Fabian überhaupt nicht (6.28 m). Natürlich spielte dabei auch eine Rolle, dass er 3 x nicht auf dem Balken absprang. Das Kugelstossen gelang Fabian recht gut. Mit 13.36 m war er bei den Besten. Im Hochsprung hatten wir etwas mehr erwartet. Mit seinen 1.89 m verfehlte er seine Leistung von vor 2 Wochen um 1 cm. Endlich schaffte Fabian im Hürdenlauf am 2. Tag auch einen neue PB. Die Zeit von 8.58 sec ist in Anbetracht seiner 60 m Sprintzeit als sehr gut einzustufen. Beim Stabhochsprung hatte Fabian keine Anlaufprobleme mehr. Er konnte auch mit harten Stäben springen. Allerdings hatte er noch Probleme bei der Arbeit am Stab und musste sich mit 4.30 m begnügen, immerhin 50 cm höher als 2 Wochen zuvor. Im abschliessenden 1000 m Lauf übernahm Fabian gleich nach dem Start die Führung und gab diese bis ins Ziel nicht mehr ab. Seine Zeit von 2:46 ist als gut einzustufen, wenn man bedenkt, dass ihm der ganze Wettkampf nicht sonderlich gut gelang. Mit 5055 Pt. belegte Fabian an der SM den 4. Rang.

Joel begann den Siebenkampf mit 7.29 sec. über 60 m. Auch bei ihm zeigte sich, dass er in der zweiten Streckenhälfte deutlich Zeit verlor. Der Weitsprung gelang ihm mit 6.59 m nicht wunschgemäss, weil er einerseits wegen Anlaufproblemen den Balken nicht optimal traf und beim besten Sprung mit der Hand deutlich hinter dem Beinabdruck in den Sand griff. Das Kugelstossen war mit 13.67 m gut, aber nicht optimal. Er hat im Training schon deutlich weiter gestossen. Mit dem Hochsprung von 1.80 m konnte er durchaus zufrieden sein. Der Wechsel des Sprungbeines ist gut gelungen und verspricht einiges für die Zukunft. Am 2. Tag begann Joel den Wettkampf mit 8.34 sec im Hürdenlauf nicht optimal. Er verpasste den Start und konnte froh sein nicht zu stürzen. Beim Stabhochsprung zeigte sich, dass Joel keinen Vorbereitungswettkampf hatte. Die 3.80 m sind ok, entsprechen aber nicht ganz seinem Potenzial. Beim 1000 m Lauf schaffte Joel zum ersten Mal eine Zeit von unter 3 min (2:59 Min). All diese Resultate zusammengezählt ergab dies für Joel eine Punktzahl von 4964 Pt. und den 4. Rang.

Auch wenn die Ergebnisse von Fabian und Joel nicht berauschend waren, konnten wir alle aus dem Wettkampf etwas lernen und versuchen nun, mit teilweise geänderten Trainingsmassnahmen, die Sommersaison erfolgreicher zu gestalten.

Hansruedi Kunz

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