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Am 28./29. Juni fanden die Schweizer Mehrkampfmeisterschaften in Winterthur statt. Für den LC Turicum waren Nik Mathys und Joel Temeng am Start. Aus unserer Trainingsgruppe startete auch Mathilde Rey im Siebenkampf. 

Nachdem Nik den Zehnkampf von Landquart wegen Knieproblemen nach dem Stabhochsprung aufgeben musste, hat er sich gut erholt, gut trainiert und startete zuversichtlich in den Wettkampf. Die Bedingungen beim 100 m Lauf waren nicht gerade ideal, weil ein Gegenwind von 1.5 m/sec herrschte. Was sich aber schon im Training abgezeichnet hatte, war Nik im Sprint in Topform und so konnte er seine PB um 0.15 sec auf sehr gute 11.23 sec steigern. Er war der einzige Teilnehmer, der eine Bestleistung erzielen konnte. Auch beim Weitsprung zeigte Nik ausgezeichnete Sprünge. Schade war nur, dass er alle 3 Sprünge knapp übertreten hat, 2 davon so, dass man nur auf der Videoaufnahme den knappen Übertritt feststellen konnte. Es brauchte viel Überzeugungskraft Nik nach dem Nuller zum Weitermachen zu motivieren. Das Kugelstossen misslang total (12.17m), einerseits, weil es auch im Training überhaupt nicht funktioniert hat, andererseits wahrscheinlich auch deswegen, weil er nach dem Weitsprung enttäuscht und nicht mehr sehr motiviert war. Beim Hochsprung kam mit zunehmender Sprunghöhe die Motivation zurück und so konnte Nik mit 1.89 m seine 2. PB erzielen. Erstaunlich war die Leistungssteigerung von Nik im 400 m Lauf. Mit 49.79 sec steigerte er seine PB um nicht weniger als 1.6 sec. Der 2. Tag begann für Nik so, wie er den 1. Tag beendet hatte, mit einer neuen PB von 14.64 sec. und dies trotz vieler Hürdenberührungen. Beim Diskuswerfen lag er mit 41.10 m nur knapp unter seiner Bestleistung. Beim Stabhochsprung verlief der Wechsel auf einen härteren Stab etwas harzig. Die 4.80 m waren aber ein sehr gutes Resultat. Beim Speerwerfen stellte Nik mit 58.05 m seine 5. PB auf, obwohl er wegen der langen Dauer des Stabhochsprungs etwas gestresst war. Die 6. PB erzielte Nik im 1500 m Lauf. 4:50 min sind zwar noch nicht top, aber immerhin 7 sec. schneller als bisher. Nik hat einen ausgezeichneten Wettkampf absolviert und hätte ohne den Nuller im Weitsprung mit etwa 7500 Pt. den 2. Rang belegen können.

Joel war in den Wochen vor der SM wegen einer Verhärtung am Oberschenkel etwas handicapiert und konnte nur wenig Schnelligkeit trainieren. Er erzielte im gleichen Lauf wie Nik mit 11.23 sec die gleiche Laufzeit. Auch die 7.08 m im Weitsprung waren bei den wechselnden Windverhältnissen ein gutes Resultat. Beachtlich war Joel mit 14.03 m und 1.89 m auch beim Kugelstossen und im Hochsprung. Irgendwie hatte man bei Joel aber den Eindruck, dass er nicht «explodieren» könne. Dies wollte er im 400 m Lauf korrigieren, lief die ersten 200 m sehr schnell an, kam als 1. auf die Zielgerade und musste für sein hohes Anfangstempo mit mässigen 51.02 sec. schwer büssen. Am 2 Tag zeigte sich auch beim Hürdenlaufen, dass er in der Vorphase nicht optimal trainieren konnte. Mit den 15.11 sec. konnte er sicher nicht zufrieden sein. Beim Diskuswerfen war bereits das Einwerfen sehr gut. Im Wettkampf zeigte er dann seine Wettkämpferqualitäten. Die 44.75 m waren nicht nur neue PB. Er war damit auch der beste Werfer. Das Resultat von 4.30 m im Stabhochsprung entspricht nicht ganz den Fähigkeiten von Joel. Beim Wechsel auf einen härteren, noch nie eingesetzten Stab schätzten wir seine Qualitäten zu wenig gut ein, sodass er die Latte bei 4.40 m trotz sehr gutem Sprung schon in der Einrollphase riss. Das Speerwerfen war neben dem Diskuswerfen die 2. Disziplin, in der Joel mit einer neuen PB von 55.68 m sehr positiv überraschte. Der 1500 m Lauf war nicht berauschend, aber doch deutlich besser als in Landquart. Joel erreichte mit 7411 Pt. im Zehnkampf eine neue PB und wurde hinter dem Sieger Andrin Huber (7837 Pt.) sehr guter Zweiter in der Aktivkategorie.

Mathilde Rey hatte in der Vorwettkampfphase Probleme bei der Kniebeugung und konnte deshalb kaum effektiv Sprint, Hürden und Weitsprung trainieren. Sie hatte auch Zweifel am Sinn des Wettkampfes. Diese Unsicherheit zeigte sich schon bei der 1. Disziplin, beim Hürdenlaufen. Nach gutem Einlaufen verkrampfte sie sich beim Wettkampf extrem, was zu einer schwachen Zeit führte (14.60 sec.) Sie überlegte sich weiterzumachen. Der Hochsprung war schon deutlich besser. Die 1.77 m sind ein gutes Resultat. Beim Kugelstossen konnte Mathilde mit 13.75 m ihr Potenzial nicht ganz abrufen. Der 200 m Lauf gelang ihr recht gut. Sie war mit 25.48 sec deutlich besser als an der SM vor einem Jahr und als in Götzis. Im Weitsprung am 2. Wettkampftag gelang Mathilde mit 5.99 m die zweitbeste Leistung ihrer Karriere, in Anbetracht des mangelnden Trainings eine erstaunliche Leistung. Die beiden letzten Disziplinen entsprachen dann unseren Vorstellungen. Im Speerwerfen erreichte Mathilde mit ausgezeichneten 49.40 m eine erste PB und doppelte im abschliessenden 800 m Lauf mit kämpferischem Einsatz und einer weiteren PB von 2:13.96 nach. Nach dem Hürdenlaufen hatte sich Mathilde noch nicht vorstellen können ein Siebenkampfresultat von sehr guten 6058 Pt. und den 3. Rang zu erreichen.

Hansruedi Kunz



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