Nach erfolgreicher Qualifikation im Juni reisten am Samstag eine Frauen- und eine Männerequipe an den Schweizer Final des Leichtathletik-Mannschaftsmehrkampfs (LMM) ins idyllische Teufen. Die Mehrkämpfer mussten zwar auf den Runden des finalen 1000m Laufs dem TV Teufen den Heimsieg hauchdünn überlassen, erreichten aber einen sehr guten zweiten Platz. Die Frauen konnten, ohne die hochkarätige Mehrkämpferinnen-Unterstützung der letzten Jahre, nicht mehr ganz vorne mitmischen, zeigten aber mit dem fünften Platz eine gute Teamleistung.
Mit angeschlagener Minimalbesetzung und vollgetapten Muskeln und Gelenken startete der Wettkampf für das Männer-Team in der Mittagshitze mit dem 100m Lauf. Trotz Gegenwind konnten ganz solide Zeiten gelaufen werden. Der (wechselnde) Gegenwind blieb Begleiter im Weitsprung und sorgte dafür, dass nicht alle ganz zufrieden waren mit ihren Resultaten. Im anschliessenden Kugelstossen wurde die Kugel zwar beim Einstossen fast bis zum Ende der Anlage katapultiert, im Wettkampf blieben diese ganz grossen Weiten dann aus. Trotzdem wurden von allen vier Athleten gute Resultate erzielt. Jan stellte mit 16.91m sogar die Tagesbestweite auf. Weil zwei von vier Sprungfüssen und zusätzlich eine Patellasehne Probleme machten, gingen die Athleten ohne grosse Erwartungen in den Hochsprungwettkampf. Diese mussten nach den ersten paar Sprüngen überarbeitet werden, denn das Sprungfest wurde eröffnet. Die gesamte Mannschaft zeigte sehr gute Leistungen, mit 1.80, 1.85, 1.85 und 1.90m übersprangen allesamt die Marke von 1 m 80. Im ganzen Feld gelang dies nur vier weiteren Athleten.
Vor dem abschliessenden 1000m Lauf wurde fleissig gerechnet: mit knapp 220 Punkten Vorsprung hatte das Team ungefähr 22 Sekunden Zeitpuffer auf die sehr laufstarken Gegner. Am Ende sollte es trotz sehr starker Laufleistung (mit einigen PBs) und auch mit lautstarker Unterstützung des mittlerweile angereisten Frauenteams nicht reichen.
Mit 101 Punkten Rückstand konnten Jan Mitsche, Joel Temeng, Nik Mathys und Robin Egger unter der Betreuung von Hansruedi Kunz schlussendlich den starken zweiten Platz gewinnen. Bemerkenswert ist der Punkteunterschied zum drittplatzierten Team, dem TV Riehen, der zum Schluss 1686 Punkte betrug.
Das Frauenteam konnte etwas später anreisen und hatte mit fünf Athletinnen (vier zählen in die Wertung) eine komfortablere Ausgangslage als die Männer. Die Suche nach etwas Schatten beim Aufwärmen gestaltete sich schwierig, immerhin waren die Muskeln so sehr schnell auf Betriebstemperatur.
Über 100m liess der erste Startschuss gar lange auf sich warten, im zweiten Versuch lief dann Kate mit 13.24s auf und davon. Dank sehr grosszügigem Zeitplan gab es bis zur nächsten Disziplin 2 Stunden Wartezeit, in der die Athletinnen versuchten, der Sonne und der Hitze aus dem Weg zu gehen. Nach erneutem Aufwärmen und Einspringen konnten alle Fünf im ersten Versuch eine gültige Weite schreiben lassen, zufrieden waren sie damit aber nicht. An dem Tag hat aber nicht viel zusammengepasst, Jasmin sprang schlussendlich trotz eisgekühltem, schmerzendem Zehengelenk auf 4.71m.
Im Kugelstossen übernahmen Urs Trautmann und Reto Wissmann eine Doppelrolle als Trainer und Helfer, unter ihren wachsamen Augen konnten auch einigermassen solide Weiten erzielt werden.
Zum krönenden Abschluss warteten die 800m im goldenen Abendlicht, doch die schöne Aussicht auf das Bergpanorama des Säntis konnte nur vor dem Lauf genossen werden. In der zweiten Serie, in der es nach dem Startschuss sehr eng und durcheinander zu und her ging konnten alle einen guten Abschluss des Wettkampftages finden. Mit dem fünften Platz im Gepäck ging es für Jasmin Meyer, Diana Steffen, Sina Enzmann, Kate Melrose und Maëlle Glatt danach wieder Richtung Zürich.